Insbesondere bei knotigen Veränderungen der Schilddrüse ist es sinnvoll, eine weitere Risiko-Stratifizierung zu machen. Also zu überprüfen, ob der oder die Knoten akut behandelt werden müssen oder beobachtet werden können. Eine etablierte Methode dies zu tun ist eine Schilddrüsen-Szintigraphie.
Ziel der Szintigraphie ist es, die regionale Funktion der Schilddrüse darzustellen, um mögliche mehr- oder minderarbeitende Bereiche, aber auch andere krankhafte Veränderungen entdecken, bzw. ausschließen zu können.
Schilddrüsenszintigraphie mit einem kalten Knoten (links) und einem warmen Knoten (rechts).
Um ein Funktionsbild zu erhalten, bekommt der Patient einen Tracer in eine Armvene injiziert. Nach einer Wartezeit von 10-20 Minuten wird mit einer Gammakamera ein Bild (Szintigramm) von der Schilddrüse gemacht. Dazu sitzt der Patient mit aufgestützem Kinn vor der Gammakamera. Die Aufnahme der Schilddrüse dauert maximal 10 Minuten. Eine spezielle Vorbereitung ist in der Regel nicht erforderlich, man muss für die Untersuchung nicht nüchtern sein.
Heißer oder kalter Knoten
Bei der Auswertung der Szintigramme kann dann beurteilt werden, ob ein Schilddrüsenknoten zu viel arbeitet („heißer Knoten“), zu wenig arbeitet („kalter Knoten“) oder so arbeitet wie das umgebende Schilddrüsengewebe auch („isofunktioneller Knoten“).
Die Unterscheidung dieser Knoten ist wichtig, da man weiß, dass „kalte Knoten“ mit einem höheren Risiko von Bösartigkeit behaftet sind. „Heiße Knoten“ sind dagegen immer gutartig, können aber andererseits zu einer Fehlfunktion der Schilddrüse führen. Die Einordnung der Untersuchung und die Besprechung des Befundes mit möglichen Konsequenzen erfolgt nach der Untersuchung.